Und am Ende der Straße steht unser Haus im See … (letztes Update: 06.12.2013 => Ende der Serie)

06.06.2013 – Aktueller Höchststand des Hochwassers 2013 bei 8,76m … Zur Info: der Rasen liegt ca. 2m unter der in den Bildern sichtbaren Wasserkante.


09.06.2013 – Wir können wieder in die Wohnung hinein. Das Wasser war im Vergleich zu 2002 relativ sauber – (aktuell) gibt es keine Ölrückstände (der Gärtnereien), es ist ein ganz feiner Schlamm und es ist nur ein geringer Geruch zu verzeichnen. Der höchste Pegelstand im Erdgeschoss war dieses Mal 65cm (2002: 1,03m). Der Keller ist noch ca. 1,80m voll. Das Laminat ist verworfen und muss raus. Ebenso das Bad mit Wanne und Trockenbauwänden und die Küchenmöbel. Das Resultat der ersten Begehung:


Einige Stunden später haben wir das Laminat herausgerissen und die nassen Tapeten entfernt, die Böden sind gewischt und die Küche gesäubert – diese soll so auch lange halten, bis das Erdgeschoss in 4-5 Monaten trocken ist und wir uns Gedanken über eine Neue machen können. Aktuell anstehende Aufgaben: Türzargen herausschlagen, Küchenzeile von der Wand trennen und am Stück (wegen der Arbeitsplatte) ins Zimmer rücken, damit es dahinter nicht schimmelt:


04.07.2013 – Die „Jungs für’s Grobe“ sind angerückt und haben begonnen den Estrich sowie die Bodenfliesen zu entfernen und einen Staubschutz zum Obergeschoss angebracht. Auch der Trockenbau im Bad wurde entfernt. Ich habe versucht mit Markierspray den Leitungsverlauf auf den Wänden zu skizzieren, bei denen der Putz bis in eine Höhe von 75cm (Höchststand Wasser + 10cm) entfernt werden soll – ich hoffe es hilft, dass nicht JEDES Kabel und Leerrohr (z.B. für Lautsprecherkabel) nach dem als nächstes anstehenden Abputzen ersetzt werden muss Die Küche musste aus Platzgründen (und weil sie ja im Wasser stand) mittlerweile ebenfalls entsorgt werden.


05.07.2013 – Bis auf das Bad sind alle Böden (Estrich, u.U. Fliesen inkl. Styropor-Dämmung) sowie die Türzargen raus … die Männer sind wirklich emsig …


09.07.2013 – Von den beiden Handwerkern ist momentan leider nur noch einer vor Ort, der extrem fleißig, sorgfältig und akribisch den Putz 10cm über dem höchsten Wasserstand entfernt … der Mann ist dennoch sehr schnell … anbei die ersten Resultate


12.07.2013 – OK, was gibt es Neues: Alle Räume im Erdgeschoss sind bis auf eine Höhe von 75cm vom Putz befreit, der Fliesenspiegel in der Küche wurde entfernt. Da die nächste Aufgabe das komplette Putz-Entfernen in Keller und Garage ist, haben wir Regale und Trockner ins Erdgeschoss geholt und dort aufgestellt (mit Schläuchen für das aufgenommene Wasser der Luftfeuchtigkeit und darum höher – eben auf Getränkekisten – damit das Wasser auch bis in den Abluss läuft). Im nunmehr komplett leeren Keller (den wir bisher nach dem Auskärchern mit den Trocknern bearbeitet haben) habe ich noch einmal einen Rundblick mit altem und vom Schlamm bereinigtem Putz gemacht, bevor er als Nächstes entfernt wird. Der geflieste Fußboden wird hierbei geschützt, weil wir uns entschlossen haben diesen nicht zu ersetzen.


19.07.2013 – Eine Woche hat den Handwerkern gereicht, um den Kellerwände und die untere Hälfte der Garage vom Putz zu befreien. Danach kam das Kommando an mich: Trockner im Erdgeschoss wieder abbauen und den Keller, der deutlich feuchter ist, zu trocknen. Also Getränkekisten, Schläuche, Strom an der Außenwand aus dem Obergeschoss und Trockner angeschlossen … der Verbrauch liegt übrigens mit 3kW in Summe bei 18,- EUR in 24 Stunden 🙁


03.08.2013 – Zu unseren aktuellen Wasserständen und Tauchtiefen kann ich Folgendes berichten: Das Haus trocknet seit letzter Woche mit 8 Trocknern vom Profi (4 im Keller, 4 im EG). Bis dahin hatte ich 4 Trockner im Einsatz, die ich selber entliehen hatte. Wir haben im EG 40°C und 31% Luftfeuchte und im Keller 40°C und 41% Luftfeuchte. Die Trockner laufen 24 Stunden, 7 Tage die Woche durch und verbrauchen mit 6,5kW jeden Tag 38,- EUR, was sich bei geschätzten 90 Tagen Gesamttrocknungsdauer (seit Mitte Juni) zu einem beträchtlichen Sümmchen allein an Energiekosten entwickeln wird. Durch weitere Verbraucher (wie z.B. am Wochenende die Herdplatte im derzeit kältesten Raum des Hauses – der Garage mit 29°C), werden es auch schon mal 8,5 kW. Veranschlagt sind noch weitere 4 Wochen Trocknung und im Keller eine Hinterlüftung des Estrichs (unter dem das Wasser noch im Styropor steht) bzw. ein Abpumpen des Wassers durch noch zu bohrende Löcher im gefliesten Fußboden.


06.08.2013 – Klempner und Trockenbauer haben die Vorwandinstallation, den Trockenbau und die Zimmer-Decke im Bad erledigt – sie konnten die 40°C Raumtemperatur durch Abschalten der Trockner und offene Fenster nur schwer und sehr langsam herunterkühlen – die Armen !! Es sind 2 neue Aggregate (sogenannte „Schallboxen-Verdichter„) mit jeweils ca. 1,2kW Leistungsaufnahme hinzugekommen, die den Estrich im Keller trocknen. Sie saugen das Wasser unter dem Estrich aus, der dafür an 9 Stellen angebohrt und mit Saug-Schläuchen versehen wurde und pumpen es nach draußen. Dort kommt heiße, tropfnasse, subtropische Luft an … Der Strom-Dauerverbrauch liegt in Summe mit diesen neuen kleinen Helferlein bei 9,2kW …


18.08.2013 – Im Erdgeschoss wurden die Trockner zurückgebaut – der Trockenprofi war mit den Messwerten zufrieden. Der Heizungsfachmann war tätig und hat die isolierten Heizungs- und Wasserrohre mit Schellen an der Bodenplatte fixiert.


05.09.2013 – Die Trockner aus dem Keller sind zurückgebaut worden, die Elektrik in den Wänden des Kellers wurde neu installiert und im Erdgeschoss dort ersetzt, wo es nötig war (z.B. Küchenleitungen an anderen Stellen). Das Wichtigste jedoch – Für den unaufmerksamen Beobachter mag sich diese Foto-Serie kaum von den vorangegangenen unterscheiden – für UNS bedeutet Sie den Beginn des Wiederaufbaus. Endlich wird nicht mehr abgerissen, zurückgebaut und getrocknet, sondern es wird wieder hergestellt – in diesem Fall der Putz im Erdgeschoss, der in nur EINEM Tag erstellt wurde.


12.09.2013 – Wieder ein bedeutsamer Schritt für uns: die Isolation unter dem Estrich ist verlegt (um die Heizungsrohre inkl. ihrer eigenen Isolation herum) und mit einer Trennfolie beklebt: der Estrich kann kommen.


28.09.2013 – Es geht voran !!! Wir sind so glücklich: der Estrich ist im Erdgeschoss verlegt (und muss 6 Wochen trocknen bis der Fußbodenleger etwas verlegen darf), der Putz ist in Erdgeschoss und Keller an den Wänden und die Heizung steht vor einer weiß grundierten und frisch verputzten Wand … vielleicht haben wir ab Mitte/Ende nächster Woche wieder warmes Wasser und warme Heizkörper in unserem Zigeuner-Wohnung im Obergeschoss.


26.10.2013 – Einen Monat ist es seit dem letzten Eintrag her: Die Wände im Erdgeschoss sind mit Antipilz-Antischimmel-Farbe weiß grundiert und im Bad kann man die ersten Wandfliesen erkennen.


31.10.2013 – In den vergangenen 3 Tagen haben die Maler die Wände (also den Putz) 2x farbig gestrichen. Dennoch erscheint im Bereich zwischen dem Höchststand des Wassers 2002 und 2013 ein seltsamer 40cm breiter Streifen, der auf den ersten 3 Bildern zu erkennen ist. Malermeister Görz will sich etwas einfallen lassen und dann muss wohl noch ein 3. Mal gestrichen werden, um eine einheitliche Farbe auf den Wänden hinzubekommen.
Der Fliesenleger kämpft sich in mühevoller Puzzlearbeit an den Wänden des Bades entlang und somit nimmt auch das Bad langsam Gestalt an.


11.11.2013 – Erdgeschoss und Keller sind fertig „gemalert“, wobei im Erdgeschoss die sehr atmungsaktive nicht ausreichend gedeckt hat (siehe letzter Beitrag) und deshalb alle Wände mit Dispersionsfarbe gestrichen werden mussten – die 3 Schicht Farbe (wenn man Grundierungen und Antischimmelfarbschichten nicht mitzählt).
Der Fliesenleger hat die Wandfliesen fertig verfugt und auch das sieht einfach Klasse aus.


23.11.2013 – Bevor das Untergeschoss fertig ist und wir das letzte halbe Jahr möglichst schnell wieder vergessen haben, möchte ich noch einige Eindrücke aus dem Bad, dem Aufenthaltsraum und dem Balkon wiedergeben.
Wer einmal einen Geschirrspüler hatte, wird ihn nie wieder missen wollen. Aber er weiß erst dann, was ihm fehlt, wenn er 6 Monate lang jeden Tag in einer alten Postkiste über der Badewanne abgewaschen hat.
Die geliehene, doppelte Herdplatte steht in einer Höhe von ca. 1,30m über dem einzigen Möbelstück, was wir aus der alten Küche übrig behalten haben: einem Kühlschrank ohne Unter- aber dafür mit Oberschrank. Darauf ein Stück Arbeitsplatte geschraubt und fertig war das Provisorium.
In den ehemaligen Wohnzimmerschränken steht neben Radio, Gewürzen und Kinderbüchern das Geschirr, was man täglich benötigen konnte.
Ohne den Balkon als Möbellager (letztes Bild) wäre es in unserem Behelfsquartier zu eng geworden. Somit ist es schön, dass wir den Balkon haben, auch wenn wir ihn sonst nie nutzen, da es ja eine Terrasse und einen Garten gibt.


30.11.2013 – Yiiipeeahhhhh – ein MEILENSTEIN: Die Boden-Fliesen liegen und der Fußbodenbelag (PVC-Planken) wurde verlegt. Es wird endlich wieder eine WOHNUNG !! Nun noch die Sanitär-, KÜchen und Türenmontage und wir können mit dem Wieder-Einräumen beginnen.


06.12.2013 – Auf den Tag genau 6 Monate nach der Juni-Flut können wir wieder einziehen. Das Bad ist (bis auf die Duschglaswände) fertiggestellt und auch die neue Küche vom Küchenzentrum Dresden hat ihren Platz gefunden.
Nun heißt es auch alle anderen Möbel wieder an ihren Platz stellen und alles, was am 03.06. in aller Eile ausgeräumt wurde, ein wenig „auszumisten“ und wieder einzuräumen – mit anderen Worten: eine WOHNUNG aus der Baustelle zu machen.


Wir danken von ganzem Herzen:

Gutachten sowie Koordininierung der Arbeiten und Bauabnahme: Dipl.-Ing. Architekt Herr Günther Ullrich

und den an der Wiederherstellung beteiligten Handwerksbetrieben (in chronologischer Reihenfolge):

 


4 Gedanken zu “Und am Ende der Straße steht unser Haus im See … (letztes Update: 06.12.2013 => Ende der Serie)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert